Ich hatte als kleines Kind das große Glück, meine beiden Urgroßmütter noch persönlich kennenzulernen. Das können heute nicht mehr viele behaupten. Meine Uroma mütterlicherseits, Luise hat mich noch lange Jahre meiner Kindheit begleitet und uns auch wöchentlich eifrig bekocht.

Ich erinnere mich an ihre relativ einfache Küche, an „moderne“ Gerichte wie das berühmte Spaghettigericht aus der Packung, dessen Fertigsaucengeschmack ich immer fürchterlich fand. Zum Nachtisch gab es regelmäßig Früchtequark. Schnell, einfach und unkompliziert, doch wir hatten Mittagessen auf dem Tisch und ich bin sicher, sie hat es mit Liebe zubereitet.

Meine Uroma väterlicherseits war schon ein paar Jährchen älter. Von ihr wurde ich nie bekocht – zumindest kann ich mich nicht erinnern. Doch dafür habe ich von ihr ein ganz spezielles Vermächtnis bekommen – ein handgeschriebenes Kochbuch. Es ist noch in Sütterlin-Schrift, auch „deutsche Schrift“ genannt, verfasst.

Sütterlin – Küchenlatein im wahrsten Sinne

Ich kann die Rezepte nur teilweise entziffern, zumal auch Maßeinheiten und Begriffe existieren, die in unserem heutigen Küchenlatein gar nicht mehr vorkommen. Doch meine Eltern können es noch. In Gedenken an meine Uroma Anna werde ich unter Rezepte A-Z ihre alten Rezepte übersetzen und in einer Serie mit Euch teilen.

 

Viel Freude mit den Rezepten meiner Urgroßmutter!