Wissen, was man isst! Slow Food wurde 1986 von dem Journalist und Soziologen Carlo Petrini als Verein zur Erhaltung der Esskultur in der norditalienischen Kleinstadt Bra gegründet. Der internationale Verein besteht seit 1989. Sein Ziel war es, für gutes Essen, kulinarischen Genuss und ein moderates Lebenstempo einzutreten.

Petrini’s Wunsch war es die Geschichte einer Speise und deren Herkunft zu kennen. Er mochte es, sich die Hände derer vorzustellen, die sein Essen angebaut, verarbeitet und gekocht haben. Doch mit der Zeit wurde klar, dass für eine gute, saubere und faire Esskultur auch die bäuerliche Landwirtschaft, das Lebensmittelhandwerk und ein achtvoller Umgang mit der Umwelt unerlässlich sind. Als erster nationaler Verein außerhalb Italiens wurde 1992 Slow Food Deutschland gegründet.

Worum geht’s?

Slow Food ist eine internationale, mitgliedergestützte Non-Profit-Organisation, die sich in lokalen Gruppen, den sogenannten Convivien regional engagiert. Weltweit hat sie etwa 100.000 Mitglieder – allein in Deutschland derzeit über 13.500 an der Zahl. Die regionalen wie weltweiten Projekte und Themen sind zahlreich und vielseitig. Sie reichen von Lebensmittelqualität und Verschwendung, über Tierwohl und solidarische Landwirtschaft bis hin zu problematischen Angelegenheiten wie Saatgut und Monsanto.

Die Slow Food Philosophie lautet gut, sauber, fair! Die nähere Erläuterung hierzu findet sich auf der vereinseigenen Website unter www.slowfood.de: Gut – wohlschmeckend, nahrhaft, frisch, gesundheitlich einwandfrei, die Sinne anregend und befriedigend. Sauber – hergestellt, ohne die Ressourcen der Erde, die Ökosysteme oder die Umwelt zu überlasten und ohne Schaden an Mensch, Natur oder Tier zu verursachen. Fair – die soziale Gerechtigkeit achtend, mit angemessener Bezahlung und fairen Bedingungen für alle – von der Herstellung über den Handel bis hin zum Verzehr.

Um es in Schlabbergoschs Worten zusammenzufassen: Letztendlich geht es um Esskultur, um gemeinsames aktives Handeln und auch darum, das Bewusstsein der Verbraucher zu schärfen. Wie bewusst sind wir uns denn wirklich, dass unser Verhalten dem Essen gegenüber fest mit Umwelt, Landwirtschaft, dem Fortbestand von Tierrassen und Pflanzensorten, Politik, Wirtschaft, Esskultur und letztendlich Gesundheit verbunden ist?

Jeder kann unterstützen

Alle Projekte von Slow Food Deutschland e.V. werden von privaten Vereinsmitgliedern (Bei Slow Food Mitglied werden) und sogenannten Unterstützern gefördert. Kleine und mittlere Unternehmen, die sich der Philosophie von Slow Food in ihrer täglichen Arbeit verbunden fühlen, fördern die Verwirklichung der Projekte durch ihre finanzielle Unterstützung. Ganz ehrlich: Ich selbst bin zu sehr eingespannt um mich persönlich aktiv an den spannenden Slow Food-Aktionen zu beteiligen, doch ich schätze die  Slow Food Philosophie, verfolge die aktuellen Themen, unterstütze mit meiner kleinen Manufaktur ihre Projekte und produziere nach deren Kriterien.

Wir tun es auch

Essen gilt in meiner ganzen Familie schon immer als Leidenschaft. Wir lieben Selbstangebautes aus dem Garten, kaufen gerne direkt beim Bauern unseres Vertrauens ein und sind vor allem Meister in der Verwertung alles Essbaren. Auch in unserer Manufaktur liegt uns die Qualität und Wertschätzung von Lebensmitteln sehr am Herzen. Bei allesVanille und allesChili gibt es nur wenig, was nicht essenswert wäre. Ein schönes Beispiel ist unsere leckere Marmelade Vanilla Jam. Bevor wir das saftige Fruchtfleisch der Bio Orangen verwenden, wird die Schale hauchdünn abgeschält, sorgfältig  getrocknet und anschließend in Gewürzen weiterverarbeitet. Oder stellt Euch vor, Ihr habt eine Eberesche vor dem Fenster – voller leuchtend roter Früchte!  Bei uns startet sofort die Recherche über die Verarbeitung der bitteren Beeren, eine Leiter wird aufgestellt und schon ist ein neuer saisonaler Fruchtaufstrich geboren –Eberesche und Birne– mmmh. Ihr seht, unserer Kreativität sind tatsächlich keine Grenzen gesetzt!

Wir haben das große Glück in einem Land und einer Zeit zu leben, wo Essen mehr als pure Nahrungsaufnahme bedeuten kann. Es steht für Gaumenfreude, Genuss und für kommunikative Begegnungen. Wie schön ist es mit Freunden gemeinsam zu kochen, sich auszutauschen und für ein paar Stunden einen Raum zu schaffen, wo Hektik nicht auf der Gästeliste steht. Oder kennt Ihr den Besuch in einem bayerischen Biergarten? Es ist selbstverständlich an einem Tisch mit fremden Menschen den Abend zu verbringen und über Gott und die Welt zu quatschen. In der Regel ergibt sich der Gesprächsstoff wie von selbst, ein kurzes „Prost“ und schon ist das Eis gebrochen oder besser gesagt die Brezn. Und schon geht’s weiter mit stolzen Anmerkungen über die selbst mitgebrachte und zelebrierte Brotzeit. Oft wird natürlich auch die karierte Tischdecke der Nachbarn neidvoll begutachtet, da deren mitgebrachten Schweinereien schlichtweg verlockender aussehen.

Unser Herzblut fließt in unsere naturreinen, veganen und nach Slow Food Kriterien gezauberten Leckereien, und sie sollen unseren Kunden Sinnenfreude, Genuss und Gaumenkitzel sein! Probiert und lasst Euch kitzeln!