Ich bin ein bekennender Gewürz- und Kräuterjunkie! Wer schon einmal das Glück hatte über einen der bunten Gewürzmärkte dieser Welt zu schlendern, erinnert sich sicherlich gerne an die berauschenden Farben, Gerüche und Gaumengelüste, die für ein Festival der Sinne sorgen. Oder man denke an ein Meer aus Lavendel in der Provence, riesige Rosmarinsträucher am Mittelmeer und frisch zerrupften Basilikum auf einem sommerlichen Mozzarella-Tomatensalat. Im Übrigen wird Basilikum (lat.Ocimum basilikum) auch Königskraut oder Kraut der Sinnlichkeit genannt. Wie passend!
Na? Könnt Ihr es auch schon riechen? Ich habe sogar die Düfte in der Nase, wenn ich in meinem Lieblingsbuch von Niki Segnit stöbere. Ein Nachschlagewerk, das mir das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt, sobald ich nur daran rieche…äh, darin lese: Der Geschmacksthesaurus .
Niki bezeichnet Basilikum als das duftendste, frischeste und irritierend sympathischste aller Kräuter mit starken Gewürznoten wie Nelke, Zimt, Anis und Estragon. Wenn ich Anis lese, denke ich unwillkürlich an die Thai Küche mit ihrem typischen Thai Basilikum, wo ich stets den Eindruck habe es hätte mir jemand irrtümlich eine Handvoll Bärendreck (schwäbisch für Lakritze) auf mein Curry geschmissen. Mein neuer persönlicher Favorit ist der sogenannte Zitronenbasilikum, den ich letzte Woche auf dem Bauernmarkt vor meiner Tür erstanden habe. Die zarten Blättchen mit ihrer feinen Zitrusnote dürfen an keinem Salat mehr fehlen. Heute hatte ich einen Dip aus Schmand mit meinem grob gemörserten allesVanille-Limetten-Pfeffer und dem aus Afrika stammenden Zitronenbasilikum. Ein Traum zu jeder Ofenkartoffel! Und bald werde ich ein neu entdecktes Pesto Rezept mit besagtem Kraut ausprobieren. Ich spüle schon mal die Einmachgläser vor.
Doch zurück zum „mediterranen“ Basilikum. Vermutlich stammt Basilikum ursprünglich aus Indien, wo es als heilig gilt und in der Regel als Tee zubereitet wird. In unseren Breitengraden hingegen war es in der Antike bereits bekannt, doch wurde es als unheimliches Giftkraut abgetan und daher nur als Heilkraut verwendet. Heute verbinden wir es unwillkürlich mit der Mittelmeerküche. Überaus beliebt für den Einsatz von Basilikum sind die italienischen Klassiker Insalata Caprese, Bruschetta oder leckeres Basilikum-Pesto auf den heißgeliebten Pasta. Ich persönlich trinke im Sommer sehr gerne eisgekühltes Wasser mit Zitronenscheiben und ein paar Basilikumblättern. Die Blätter sollten vorher am besten geknickt werden. Sieht nett aus und schmeckt. Wer es eher spritzig mag, kann auch ein Gläschen Prosecco mit dem grünen Blattwerk verfeinern.
Basilikum ist ein empfindliches Kräutchen, das auf Fensterbänken kein allzu leichtes Spiel hat. Zumindest auf meiner nicht. Ich habe mir inzwischen angewöhnt, den Kräutertopf zügig abzuernten und dann einen neuen zu kaufen. Alles andere endet in erbärmlichen Zuständen der Pflanze, wenn ich mehrere Tage nicht zuhause bin – was ja nun öfter vorkommt. Seine Blätter fallen nach dem Ernten schnell zusammen, vertragen kein Erhitzen und verlieren beim Schneiden und Trocknen rasch ihr typisches Aroma. Am besten solltet Ihr es sofort verbrauchen und erst nach dem Kochen auf dem Essen verteilen. Und denkt dran, nur zerrupft und nicht geschnitten. Bei größerer Ernte im Garten ist Pesto die beste Form der Aufbewahrung.
Mein Basilikum-Sommerhit
Kennt Ihr eisgekühlte Wassermelone mit Feta und Basilikum? Einfach alles in Würfel schneiden und mit dem Basilikum in einer Schüssel mischen. Ich weiß, es klingt seltsam, schmeckt aber traumhaft – die saftige Melone mit ihrem fruchtig erfrischenden Geschmack kombiniert mit der leichten Salznote des Schafskäses. Da kommt bei mir glatt ein bißchen Urlaubsfeeling auf! Ich persönlich mag übrigens am liebsten die Fetavariante mit Schaf- oder Ziegenmilch. Bekommt man zuverlässig in allen türkischen Tante-Emma-Läden in Übergrößen. Wer das nicht mag, findet in jedem Supermarkt die Version aus Kuhmilch.Das Ganze ist blitzschnell zubereitet und begeistert wirklich alle, ob bei einem Picknick oder Grillabend.